Ein sehr häufiger Anlass für Tierarztbesuche sind bei Kaninchen und Meerschweinchen Zahnprobleme. Was es beim ersten vorsichtigen Blick aufs Gebiss zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Tiere ein wenig an das Handling zu gewöhnen und ihnen regelmäßig ins Maul schauen zu können. Mit ein bisschen Geduld, Ruhe und überzeugenden Argumenten in Form einer kleinen wohlschmeckenden Belohnung gelingt dies in der Regel ganz gut.
Lupft man die Oberlippe der Tiere vorsichtig etwas an, hat man in der Regel bereits einen sehr guten Blick auf die Schneidezähne der Tiere.
Diese sollten
- weiß sein. Beim Meerschweinchen sind die Zahnoberflächen glatt, beim Kaninchen weisen sie leichte Längsrillen auf.
- beim Kaninchen im Ober- und Unterkiefer etwa gleich lang sein. Beim Meerschweinchen sind die Schneidezähne des Unterkiefers zwei- bis dreimal so lang wie die des Oberkiefers.
- gerade und parallel fest und ohne zu wackeln nebeneinander stehen und dürfen keine Spitzen oder Stufen aufweisen.
- bei geschlossenen Lippen nicht sichtbar sein.
- so stehen, dass die Zähne des Oberkiefers vor denen des Unterkiefers stehen. Ein Zangengebiss, bei dem die Zähne mit den Spitzen genau aufeinander stehen, ist ein Zahnfehler und muss korrigiert werden.
- keinesfalls in die Schleimhaut hineinragen. Das ist sehr schmerzhaft und muss tierärztlich behandelt werden.
Die Schneidezähne von Meerschweinchen und Kaninchen wachsen stetig nach.
Nachdem die Backenzähne der Tiere nicht so einfach begutachtet werden können, es aber auch mit unter zu schmerzhaften Veränderungen kommen kann, muss bei den ersten Anzeichen von Fressunlust oder verändertem Fressverhalten der Gang zum Tierarzt erfolgen. Ein rechtzeitiges Eingreifen ist sehr wichtig, um schlimmeren Folgen vorzubeugen.
Übrigens, wer anderen Kleinsäugern mal auf die Zähne schaut, darf nicht erschrecken: beispielsweise bei Chinchillas und Degus sind die Zähne deutlich gelb-orange gefärbt. Bei diesen Tieren ist das ganz normal.