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Woran erkennst du ein gutes Zoofachgeschäft?

Vor allem beim Tierkauf ist Aufklärung über die tiergerechte Haltung besonders wichtig.

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Was sind invasive Arten

Was sind invasive Arten ?

Wusstest du, dass die Vorfahren unserer Meerschweinchen ursprünglich aus Südamerika stammen? Und Wellensittiche im 19. Jahrhundert von Australien nach Europa gebracht wurden? Auch heute kommen durch den Einfluss des Menschen immer wieder neue Tierarten zu uns, die in anderen Regionen der Welt heimisch sind. Viele von ihnen fahren unabsichtlich als „blinde Passagiere“ auf Schiffen mit oder werden unbemerkt in Warenkisten per Flugzeug transportiert.

Die meisten dieser gebietsfremden Arten – das sind Tiere oder auch Pflanzen – können bei uns in der Natur nicht überleben: zu kalt, zu warm, zu nass. Sie vertragen das Klima nicht oder finden nicht die richtige Nahrung. Manche Tiere oder Pflanzen können sich aber ihrem neuen Lebensraum anpassen und sich verbreiten. Das kann für heimische Arten und für die Umwelt zur Gefahr werden.

Der nordamerikanische Waschbär wurde bereits 1927 als Pelztier nach Deutschland eingeführt und breitet sich in Europa aus.

Schäden durch Invasive Arten

Wenn gebietsfremde Tiere oder Pflanzen durch den Menschen absichtlich oder unabsichtlich eingeführt werden und negative Einflüsse auf heimische Arten, Lebensgemeinschaften oder Biotope haben, werden sie als invasive Arten bezeichnet. Invasive Arten können zum Beispiel Krankheiten auf Menschen und Tiere übertragen. Oder sie können, in Konkurrenz um Nahrung und andere Ressourcen, heimische Arten verdrängen, sie können ganze Ökosysteme gefährden und wirtschaftliche Schäden verursachen. Beispiele sind Waschbären, die bodenbrütende Vogelarten und heimische Amphibien gefährden, oder auch gebietsfremde Wasserpflanzen aus Gartenteichen, die unter Umständen in einigen Flüssen und Seen Schaden anrichten.

Heimtiere als invasive Arten

In Europa regelt seit 2015 eine Verordnung den Umgang mit invasiven Arten. Ein wichtiges Ziel dieser Verordnung ist die Prävention ihrer Einführung und Ausbreitung zum Schutz der biologischen Vielfalt. Auch einige Tiere, die wir als Heimtiere halten, oder Pflanzen aus dem Aquarium stammen ursprünglich nicht aus Europa und können, wenn sie vorsätzlich oder aus Versehen freigesetzt werden, invasiv werden.

Wichtig!
Das Tierschutzgesetz in Deutschland und das Bundesnaturschutzgesetz verbieten die „vorsätzliche Freisetzung von jeglichen Heimtieren in die Umwelt“. Das bedeutet, du darfst grundsätzlich gar kein Heimtier aussetzen, weil du dich nicht mehr kümmern willst oder kannst.

Mit Hilfe von Experten wurde für Europa eine Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung erstellt. Diese sogenannte „Unionsliste“ wird regelmäßig erweitert und überprüft. Die aktuelle Fassung enthält insgesamt 88 invasive Tier- und Pflanzenarten, mindestens 46 von ihnen kommen in Deutschland wildlebend vor. Auf der Liste stehen somit auch Tier- und Pflanzenarten, die bisher im Gebiet der EU noch keine eigenständigen Populationen aufgebaut haben, aber hierzu – insbesondere unter Berücksichtigung des Klimawandels – in der Lage wären. Für Heimtierhalter und den Zoofachhandel gilt: Die Arten auf der Unionsliste dürfen weder in die Europäische Union eingeführt, dort gehalten, gezüchtet oder gehandelt werden.

Die auf der Unionsliste geführten Arten

Alle Pflanzenarten auf der Unionsliste müssen – im Gegensatz zu Heimtieren – umgehend fachgerecht entsorgt werden, aber nicht in der Natur oder im Kompostmüll, sondern im fest verschlossenen Beutel über den Hausmüll. Besitz, Verkauf, Weitergabe und Freisetzung sind verboten.

Wer bereits Tiere hält, die nach der Anschaffung neu auf die Unionsliste gekommen sind, darf diese Tiere bis an ihr natürliches Lebensende halten und pflegen, sie müssen aber ausbruchsicher untergebracht sein.

Der ursprünglich in Nordamerika vorkommende Schwarze Zwergwels ist in Deutschland für den Rückgang einheimischer Fischpopulationen verantwortlich.
Der ursprünglich in Nordamerika vorkommende Schwarze Zwergwels ist in Deutschland für den Rückgang einheimischer Fischpopulationen verantwortlich.

Was kannst du tun?

Auf dieser Seite erfährst du, welche bereits von Privatpersonen gehaltenen Tierarten auf der Unionsliste der invasiven Arten stehen. Wir erklären dir auch, wie du deine Tiere halten kannst, damit sie nicht ungewollt ihre Gehege verlassen und möglicherweise zu einer Gefahr für die biologische Vielfalt und die Gesundheit von Menschen und Tieren werden.

Rechtliche Vorgaben und Handlungsempfehlungen für die private Tierhaltung