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Reptilien und Amphibien sind ideale Heimtiere für Berufstätige.
Der Aufwand bei der Pflege der Tiere variiert von Art zu Art. Ob ein Aquaterrarium für Sumpfschildkröten, ein Halbtrockenes Terrarium für Königs- und Kornnattern oder ein Wüstenterrarium für Leopardgeckos und Bartagamen – für alle Terrarienarten gilt: Um den Reptilien ein natürliches Biotop nachgestalten zu können, sollte man sich über den ursprünglichen Lebensraum der Tiere informieren. Erst dann können Terrarianer nachvollziehen, welche Temperaturen oder welche Luftfeuchte die Tiere brauchen, ob diese über den Tag oder übers Jahr schwanken sollten, wie die Landschaft aussehen sollte und wie lange und wie stark das Licht brennen sollte.
Damit das künstliche Biotop „funktioniert”, dürfen Thermometer, Hygrometer, Beleuchtung in Kombination mit Wärmestrahler und UV-Licht sowie geeigneter Bodengrund nicht fehlen. Die Temperatur muss bei den wechselwarmen Tieren auf die verschiedenen Arten abgestimmt werden, damit Stoffwechselvorgänge, wie z.B. die Verdauung, funktionieren. Bei einigen Arten empfiehlt sich die Einrichtung von unterschiedlich warmen und feuchten Zonen, damit die Reptilien verschiedene Klimazonen wählen können. Ebenso wichtig: Die Fütterung – wobei die Zusammensetzung des Futters und die Aktivitätszeiten der Tiere zu berücksichtigen sind.
In einem Haushalt mit Kindern kommen die meisten Reptilien und Amphibien als Heimtiere nur dann in Frage, wenn die Eltern die Verantwortung für die Tiere übernehmen. Reptilien und Amphibien sind keine Streicheltiere. Die Haltungs- und Futteransprüche der meisten Reptilien und Amphibien sind hoch und viele Arten sind zudem dämmerungs- und nachtaktiv.
Die Tiere und das passende Zubehör erwirbt man am besten im gut geführten Zoofachhandel mit Terraristikabteilung. Denn Zoofachhändler kennen sich neben den Haltungsansprüchen auch mit den nationalen und internationalen Bestimmungen des Artenschutzes aus. Für Reptilienarten mit Handelsbeschränkungen aufgrund von Schutzbestimmungen erhalten Tierhalter vom Zoofachhändler einen Nachweis der legalen Herkunft. Selbst in Deutschland nachgezüchtete besonders geschützte Tiere müssen bei der örtlichen Artenschutzbehörde gemeldet und oft mit einem Kennzeichen versehen sein.
Für eine erwachsene Kornnatter empfiehlt sich ein Terrarium mit den Mindestmaßen 120 × 60 × 120 cm (Länge x Breite x Höhe). Die Höhe ist ebenso wichtig wie Klettermöglichkeiten. Kornnattern sind als „Ausbrecher“ bekannt, die jeden Spalt nutzen. Daher muss das Terrarium unbedingt ausbruchsicher sein und verschlossen werden können.
Neben Kletterästen, Steinen oder Kork/Rinde als Unterschlupf, einem Wassernapf und Beleuchtung sollte auch eine Bodenheizung installiert werden. Im Terrarium sollte die Temperatur tagsüber zwischen 24 und 28° C liegen, nachts etwa 5 ° darunter. Da Kornnattern gern graben, ist ein Bodengrund von mindestens fünf oder mehr cm angeraten, bestehend aus Sand/Torf, Sand/Humus, Korkschrot oder ähnlichem. Wichtig ist, dass der Bodengrund nicht aus scharfkantigem Material besteht.
Zu den täglichen Pflegeaufgaben zählt das Sprühen mit handwarmem Wasser.
Insbesondere wenn sich das Häuten der Schlangen abzeichnet, sollte das Terrarium ausreichend feucht gehalten werden. Dann häuten sich die Nattern in einem Stück.
Kot wird im Idealfall sofort entfernt und auch das Wasser sollte stets sauber sein.
Eine gründliche Reinigung des Terrariums und aller Einrichtungsteile und der komplette Austausch des Bodenmaterials empfehlen sich zweimal jährlich. Eine erwachsene Kornnatter wird alle zwei Wochen gefüttert.
In der Terraristik gehaltene Schlangen werden je nach Art fünf bis 40 Jahre alt. Eine Kornnatter kann beispielsweise ein Alter von rund 20 Jahren erreichen.
