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Kolbenhirse – darum ist sie bei Heimvögeln so beliebt

© Gaby Schulemann-Maier

Für viele Vögel scheint es kaum etwas Schmackhafteres zu geben als Kolbenhirse. Sie wird mit Begeisterung angenommen – mitunter leider zum Nachteil der Gesundheit der Tiere.

Nicht nur in der Ernährung der Vögel ist Hirse wichtig. Für zahllose Menschen in Afrika und Asien ist sie ein Grundnahrungsmittel. Weil sie bekömmlich und vergleichsweise leicht anzubauen ist, wird sie schon seit langer Zeit kultiviert. Den Menschen ist es gelungen, die heute genutzten Pflanzen aus wilder „Urhirse“ zu züchten. Davon profitieren heute neben uns auch Heimvögel, weil die Körnchen auch in ihren Futternäpfen landen.

Hirsevielfalt

Botanisch betrachtet, gehört die Hirse zur Familie der Süßgräßser (Poaceae). Im allgemeinen Sprachgebrauch werden verschiedene Pflanzenarten als Hirse bezeichnet, somit müssten wir also eigentlich von den Hirsen sprechen und nicht von der Hirse.

Bei einem Blick auf eine gängige Körnerfuttermischung für kleine oder mittelgroße Heimvögel fallen rundliche Körner auf, deren Hüllen weißlich, gelblich oder rot gefärbt sind. Hierbei handelt es sich um die Samen verschiedene Hirsen, die aus dem Fruchtstand gedroschen wurden – so wie beispielsweise Weizenkörner aus der Ähre gedroschen werden, um sie später weiterverarbeiten zu können.

Bei der Kolbenhirse handelt es sich um nicht gedroschene Fruchtstände. Die Samen, also Körnchen, befinden sich somit noch gewissermaßen in ihrer natürlichen „Verpackung“. Für Vögel bedeutet dies, dass sie sich ihr Futter ein wenig erarbeiten müssen: Sie müssen die Körnchen einzeln aus dem Fruchtstand, also dem Kolben, klauben. Ihre wilden Verwandten ernähren sich oftmals ebenso von Süßgräsersamen, weshalb es für Heimvögel gewissermaßen eine naturnahe Art der Futteraufnahme ist, die ihnen zu gefallen scheint.

Gelb, rot oder silbern

Der Zoofachhandel bietet verschiedene Kolbenhirsen an, die bei Vögeln beliebt sind. Allerdings haben manche Individuen besondere Vorlieben für bestimmte Sorten, so wie manche Menschen lieber Schokolade essen, während andere herzhafte Snacks wie Kartoffelchips bevorzugen.

Es gibt rote und gelbe Kolbenhirse, außerdem feste und lockere. Letzteres bedeutet, dass die Körnchen entweder sehr fest oder etwas geräumiger angeordnet im Kolben nebeneinander stehen. Bei der festen Kolbenhirse müssen die Vögel mehr „arbeiten“, um an die Körnchen zu gelangen.

Ebenfalls noch im Fruchtstand befinden sich die Körner bei der Rispenhirse, die in vielen Zoofachgeschäften angeboten wird. Meist sind die Hüllen dieser Körnchen silbrig bis weißlich-gelb gefärbt. Bei der Rispenhirse handelt es sich um eine andere Hirseart als bei der Kolbenhirse, doch sie ist bei Vögeln für gewöhnlich ähnlich beliebt.

Sowohl Kolben- als auch Rispenhirse, die in Zoofachgeschäften zu finden ist, ist vollreif und damit vergleichsweise lang haltbar. Länger als ein halbes bis maximal ein Jahr sollte sie aber nicht gelagert werden, denn mit zunehmendem Alter zersetzen sich einige der wertvollen Inhaltsstoffe.

Zu viel ist ungesund

Hirse zeichnet sich dadurch aus, nicht allzu fettreich zu sein. In 100 g Hirse stecken durchschnittlich maximal 4 g Fett – Sonnenblumenkerne bringen es hingegen auf etwa 50 g Fett pro 100 g. Obwohl sie vergleichsweise fettarm ist, kann Hirse bei Heimvögeln zu Übergewicht führen. Der Grund dafür ist, dass viele Tiere sie häufig in sehr großen Mengen verzehren, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Somit ist die Dosierung dieses Futtermittels das eigentliche Problem. Kolbenhirse und Rispenhirse sollten lediglich in kleinen Mengen und als gelegentlicher Leckerbissen gereicht werden, ähnlich wie man kleinen Kindern Süßigkeiten nur von Zeit zu Zeit geben würde.

Ein weiterer Aspekt ist in Bezug auf Hirse zu beachten: Würden Vögel täglich große Mengen Kolben- oder Rispenhirse fressen dürfen, dann würden viele von ihnen das andere Futter verschmähen und nur noch die beliebte Hirse zu sich nehmen. Relativ bald würde dies zu einem erheblichen Nährstoffmangel führen, weil die Ernährung zu einseitig wäre – so als würden wir Menschen jeden Tag ausschließlich Hamburger essen, weil sie uns so gut schmecken.

Um die Nährstoffversorgung der Vögel zu optimieren, ist es sinnvoll, ihnen täglich neben Körnern und Hirse frisches Futter wie Gemüse, Wild- und Küchenkräuter sowie Obst zu reichen. Letzteres sollte gut rationiert und nur zwei- bis dreimal wöchentlich serviert werden, weil der Fruchtzucker bei übermäßigem Verzehr ebenfalls zu Übergewicht führen kann.

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27. Mai 2019

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