Frische Äste zum Knabbern – das soll Kaninchen und Co einen gesunden und artgemäßen Zeitvertreib ermöglichen. In der Vorweihnachtszeit liegt die Versuchung nahe, das üppig vorhandene Tannengrün auch hierfür zu nutzen. Doch das sollte besser unterbleiben.
Tannenzweige sind für Kleinsäuger ungeeignet. Und das nicht nur, weil die zu Dekorationszwecken angebotenen Äste in der Regel mit Chemikalien behandelt sind, welche für Tiere unverträglich sind.
Tatsächlich gelten Tannen- und Fichtenarten in der Veterinärtoxikologie als schwach giftig. Sie enthalten ätherische Öle (die man selber gut wahrnehmen kann, indem man zum Beispiel an den typischen Duft von Tannennadeln an Weihnachten denkt), die beim Tier, wenn Teile der Pflanzen aufgenommen werden, Schleimhautreizungen im Magen-Darm-Trakt hervorrufen können. Dies kann zu Bauchschmerzen und dementsprechendem Unwohlsein ebenso führen wie zu Durchfallerkrankungen.
Gefahr einer Leber- und/oder Nierenschädigung
Die Praxis zeigt, dass die meisten Tiere kleinere Mengen an Zweigen zum Knabbern scheinbar gut vertragen und keine Hinweise auf Unwohlsein zeigen. Das kann ein trügerischer Rückschluss sein, denn bei der Aufnahme auch kleinerer Mengen über einen längeren Zeitraum hinweg besteht die Gefahr einer Leber- und/oder Nierenschädigung, welche oftmals erst spät oder gar nicht erkannt wird.
Deswegen sollte Tannengrün ausschließlich für die weihnachtliche Dekoration verwendet werden. In Gehegen von Kaninchen, Meerschweinchen und Co. haben die Zweige nichts zu suchen. Die kleinen Tiere freuen sich hingegen sehr über Äste von Obstbäumen, die vorher gut gereinigt wurden, um sie von Abgasen und ähnlichem zu befreien. Die Rinde sollte dran bleiben.