Die Terraristik ist längst nicht nur ein interessantes Hobby für Spezialisten. Auch Jugendliche interessieren sich für diese spannenden Tiere, deren tierschutzgerechte Haltung teilweise einfacher ist, als die mancher Säugetiere.
Die Terraristik finden all jene Tierfreunde spannend, die Freude an Naturbeobachtungen in einem Biotop haben. Ob Schildkröten, Echsen, Frösche oder Schlangen – Reptilien und Amphibien sind im Hinblick auf die Entwicklungsgeschichte der Lebewesen außerordentlich interessante Tiergruppen. Allerdings unterschätzen viele Tierfreund, wieviel Sachkunde sie für die artgerechte Pflege ihrer Terrarientiere benötigen und dass nicht alle Reptilien für die private Haltung geeignet sind. Spontankäufe aus Sensationslust oder aus Prestigegründen führen mitunter dazu, dass die Tiere anschließend nicht tierschutzgerecht gehalten werden.
So kommen immer wieder Kunden in ein Zoofachgeschäft, die am Wochenende spontan auf einer Tierbörse „etwas Grünes“ gekauft haben und nun fragen, „wie man so etwas füttert.“ Im kleinen Plastikbecher sitzt das „Grüne“, vielleicht ein junger Wüstenbewohner, der sich auf dem Weg zum Zoofachgeschäft schon seine erste Erkältung eingefangen hat. Für andere Neu-Terrarianer bleibt nach dem Erwerb des Tieres nur zu hoffen, dass sie eine geräumige Wohnung besitzen. Denn oft wird beim Kauf beispielsweise übersehen, dass ein Baby-Tigerpython, als ausgewachsenes Tier eine stattliche Körperlänge von etwa sechs Metern erreichen kann.
Frösche, Schlangen, Agamen: Erst informieren, dann kaufen
Zukünftige Reptilienhalter sollten sich daher bereits vor dem Erwerb des Tieres über dessen Haltungsbedingungen, Bedürfnisse und Lebenserwartung informieren. Um vor und auch nach der Anschaffung des Terrariums einen Ansprechpartner zu haben, kauft man die Tiere und das passende Zubehör am besten im gut geführten Zoofachhandel mit Terraristikabteilung. Zoofachhändler kennen sich auch mit den nationalen und internationalen Bestimmungen des Artenschutzes aus. Viele Reptilienarten sind vom Aussterben bedroht und geschützt. Für sie erhalten Tierhalter einen Nachweis der legalen Herkunft. Die Tiere müssen bei der zuständigen Artenschutzbehörde gemeldet und oft mit einem artenschutzrechtlichen Kennzeichen/Dokument versehen sein, was auch für in Deutschland nachgezüchtete Exemplare gilt.
Geeignete Heimtiere: Von Gecko bis Unke
Zudem haben sich die im ZZF organisierten Zoofachhändler in ihren Heidelberger Beschlüssen verpflichtet, nur Tiere anzubieten, die für die private Heimtierhaltung geeignet sind. Von Tieren, für deren Ansprüche der Fachhandel nicht das benötigte Zubehör und Futter liefern kann oder die oft mittels tierschutzwidriger Fang- und Transportmethoden in den Handel gelangen, raten ZZF-Fachhändler dagegen ab. Beispielsweise Riesenschlangen sowie giftige und gefährliche Tiere wie Gabunvipern oder auch Wildfänge, die von Parasiten befallen sein können oder die mit dem Leben im Terrarium nicht zurecht kämen, haben nichts im Wohnzimmer zu suchen.
Schildkröten
Unter den Schildkröten sind Landschildkröten geeignet und auch von Anfängern gut zu pflegende Tiere. Die Griechische oder Maurische Landschildkröte und die Breitrandschildkröte sind beliebte Terrarientiere – nicht zuletzt deshalb, weil sie überwiegend pflanzliche Kost fressen.
Reptilien
Die Echsen wurden vor allem nach dem Saurier-Boom der letzten Jahre beliebt. Faszinierend sind ihr drachenähnliches Äußeres, die teilweise wunderschöne Farbzeichnung und ihre interessanten Verhaltensweisen. Unter den Echsen sind die kleinen Leguanarten und viele Arten der Anolis, Agamen, Geckos und Skinke für die Heimtierhaltung geeignet.
Schlangen
Von Angst und Abscheu über Respekt bis hin zur Vergötterung reichen die Gefühle, die Schlangen bei den Menschen auslösen. Schlangenliebhaber wissen jedoch: Auch wenn sie anders aussieht, Schlangenhaut fühlt sich nicht schleimig, glitschig oder klebrig an. Allerdings muss sich jeder Schlangenhalter im Klaren sein, dass die Nahrung seiner Pfleglinge meist aus lebenden Tieren besteht. Im Unterschied zu anderen Terrarientieren nehmen nämlich die meisten Schlangen kaum Ersatznahrung. Für Anfänger sind viele Natternarten geeignete Terrarientiere.
Amphibien
Zu den Amphibien zählen die Schwanz- und Froschlurche. Es ist eine Tierquälerei, sie in Einweckgläsern oder in einem Minibecken zu halten. Ein gut ausgestattetes Feuchtterrarium ist für die artgerechte Haltung unbedingt notwendig. Für Anfänger sind beispielsweise die Korallenfinger, amerikanische Laubfrösche oder Chinesische Rotbauchunken geeignet.