Im Zoofachhandel triffst du bei deiner täglichen Arbeit andere Tierhalterinnen und Tierhalter und unterstützt sie bei der Anschaffung von Tiernahrung, Bedarfsartikeln oder Pflegeprodukten für ihre tierischen Mitbewohner. Außerdem vermittelst du Beziehungen zwischen Menschen und Tieren.
Als Zoofachhändler brauchst du Talent und Offenheit für die Fachberatung, Teamgeist und Interesse an den Heimtierarten. Du trägst die besondere Verantwortung, die in §2 des Tierschutzgesetzes gefordert wird, zukünftige Tierbesitzer über die tiergerechte Haltung, Pflege und Ernährung ihrer Tiere aufzuklären und ihnen bei Problemen in der Tierhaltung zu helfen.
Im Zweifel raten Zoofachhändler auch mal von der Anschaffung eines bestimmten Tieres ab. Zoofachhändler kennen sich mit Tierschutz- und Artenschutzbestimmungen sowie dem Futtermittelrecht aus. Sie verkaufen den Bedarf, der für eine tierschutzgerechte Heimtierhaltung notwendig ist. Deshalb gelten Zoofachmärkte auch als systemrelevant.
Wie in anderen Einzelhandelsbranchen, müssen Zoofachhändler auch körperlich arbeiten, beispielsweise Gehege reinigen, Ware auspacken oder Paletten transportieren. Tierliebe ist für den Job wichtig, aber als Zoofachhändler/-in gehst du auch mit Zahlen und digitalen Medien um und benötigst kaufmännisches Geschick.
Dauer der Ausbildung: 2 Jahre
Voraussetzung: mindestens Hauptschulabschluss
Voraussetzungen: mindestens Hauptschulabschluss, besser Realschulabschluss
Um im Zoofachhandel zu arbeiten benötigst du eine Ausbildung zum/zur Einzelhandelskaufmann/-frau oder zum/zur Verkäufer/-in. Die Ausbildung wird nach dem dualen System in einer Berufsschule zusammen mit Einzelhandelskaufleuten anderer Branchen und in dem Zoofachhandelsbetrieb durchgeführt.
Im Zoofachhandel lernst du die wichtigsten Inhalte, die für die sachkundige Haltung und Pflege der verschiedenen Heimtiere notwendig sind. Dazu gehören auch Warenkunde und -präsentation sowie die Beschaffung. Du führst Beratungs- und Verkaufsgespräche mit Kunden und wirst mit Geschäftsprozessen, Marketing, mit dem Umgang mit Kassensystemen und Handling von Warenwirtschaftssystemen vertraut gemacht.
In der Berufsschule lernst du Beratung, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, Warenwirtschaft, Sortimentsgestaltung, Marketing, Handelslogistik, Beschaffung und Warenannahme, Rechnungswesen, Personalwirtschaft, Controlling und E-Commerce etc.
Wer ein eigenes Zoofachgeschäft mit Tieren eröffnen möchte, muss nach Tierschutzgesetz § 11 Abs. 3 bei der zuständigen Veterinärbehörde eine Genehmigung einholen. Dabei wird gefordert, dass es eine verantwortliche sachkundige Person gibt, die sich mit der Pflege aller präsentierten Tiere auskennt. Die erforderliche langjährige praktische Erfahrung wird in der Regel mit etwa drei Jahren gleichgesetzt.
Die verantwortliche Person im Zoofachhandel muss ihre Sachkunde gegenüber dem örtlichen Veterinäramt mit Hilfe von Arbeitszeugnissen, Ausbildungsnachweisen etc. nachweisen.
Wer drei Jahre in einem Zoofachhandel mit Tieren gelernt hat, verfügt in der Regel über die erforderliche Sachkunde. Als gelernte/r Zoofachhändler/-in kannst du also verantwortliche Person werden. Manchmal muss zusätzlich eine Sachkundeprüfung vor dem Veterinäramt absolviert werden.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) bietet in Kooperation mit dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) eine Zusatzqualifikation an, deren Prüfung im Beisein eines Amtstierarztes abgenommen wird und von Behörden in der Regel als Sachkundeprüfung anerkannt wird.
Es gibt einige Berufe, die eine gute Vorbereitung für die Beratungsarbeit im Zoofachhandel darstellen. Dazu zählen alle Ausbildungen, die Kenntnisse über Tiere vermitteln, also Kenntnisse über Biologie, Fütterung und Anforderung verschiedener Heimtiergruppen an die Haltung, Hygiene und Umgang mit kranken Tieren, gesetzliche Regelungen und natürlich eine praktische Erfahrung bei der Pflege von Tieren. Zu nennen sind Tierpfleger, Tiermedizinische Fachangestellte oder auch akademische Ausbildungen wie Biologen mit Fachschwerpunkt Zoologie und Tierärzte.
Aber auch Hobby-Tierhalter und -Züchter oder Kaufleute aus anderen Branchen können im Zoofachhandel einsteigen. Für die Beratung in tierführenden Märkten müssen sie sich die Erfahrung im Umgang mit allen im Handel angebotenen Tieren aneignen, um als Berater/-in im Zoofachhandel zu arbeiten und ggf. eine Sachkundeprüfung absolvieren.