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Züchter sollten sich auf eine Tiergruppe oder Art spezialisieren

Verantwortliche Nachzucht

Vielleicht hat dein Heimtier schon einmal Nachwuchs gehabt und du warst ganz begeistert von den niedlichen Welpen oder jungen Kaninchen. Oder du hast Nachkommen von deinen lebendgebärenden Guppies beobachtet und gedacht: Wie wäre es, das Züchten von Tieren zum Beruf zu machen?

Natürlich ist es eine große Freude, Nachzuchten zu pflegen oder gar an Erhaltungszuchtprogrammen mitzuwirken. Dazu gehört aber auch eine große Verantwortung: du investierst viel Zeit, Geld und Platz und benötigst für die gewerbsmäßige Zucht nach §11 Tierschutzgesetz eine behördliche Erlaubnis von dem zuständigen Veterinäramt.

Im Unterschied zur Hobbyzucht, die eigentlich „Vermehrung“ genannt werden müsste, gilt ein Züchter immer dann als gewerblich oder gewerbsmäßig, wenn die Tätigkeit planmäßig, fortgesetzt und mit der Absicht der Gewinnerzielung ausgeübt wird.

Um Erbkrankheiten oder Qualzuchtmerkmale zu vermeiden, brauchen Züchter gute biologische Kenntnisse

Ausbildung

Es gibt keinen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf für Züchter. Um als gewerbsmäßige Züchter/-in oder in einem Zuchtbetrieb zu arbeiten, empfiehlt sich beispielsweise eine Ausbildung zum/zur Tierpfleger/-in oder ein Studium als Tierwissenschaftler/-in oder Biologe/-in.

Für die gewerbsmäßige Zucht nach §11 Tierschutzgesetz brauchst du eine behördliche Erlaubnis von dem zuständigen Veterinäramt.

Was muss ich als Züchter wissen und können?

Für Züchter sind vor allem gute biologische Kenntnisse beispielsweise zur Haltung, Ernährung, Anatomie oder Vererbungslehre essenziell, um bei der Verpaarung der Elterntiere Erbkrankheiten oder Qualzuchtmerkmale zu vermeiden. Kenntnisse von Zuchtzielen und ggf. auftretenden Nebeneffekten bei der Zucht gehören ebenfalls dazu. Du musst einschätzen können, welche deiner Tiere sich für die Zucht eignen, wie die Nachkommen aussehen werden, welche Tiere Nesthocker oder Nestflüchter sind und wie trächtige Tiere und Jungtiere gefüttert, gepflegt und untergebracht werden müssen, damit diese tiergerecht gehalten werden können.

Tierwohl im Vordergrund

Sowohl bei der Hobbyzucht als auch bei der gewerbsmäßigen Zucht sollte es dir in erster Linie um das Tierwohl gehen. Ein seriöser Züchter sollte sich auf eine Tiergruppe oder Art spezialisieren. Der ZZF empfiehlt für Kleinsäuger und Vögel eine natürliche Aufzucht durch die Elterntiere mit vorsichtigem Menschenkontakt, der jedoch nicht zu einer Prägung oder Fehlsozialisation auf den Menschen führen darf

Diese Aufzucht ermöglicht eine natürliche Prägung auf die Art und feste Bindung zu den Elterntieren, gewährleistet jedoch, dass sich bereits Jungtiere an Kontakt durch den Menschen gewöhnen, um spätere möglicherweise notwendige Berührungen stressfreier zu gestalten. Eine isolierte Handaufzucht ist zu vermeiden und nur in absoluten Notfällen indiziert.

Weitere Informationen zur Zucht findest du bei Züchtervereinen.

Alle Angaben ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit.