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Die Bartagame: Heimtier des Jahres 2023

Für das Jahr 2023 fiel die Wahl zum Heimtier des Jahres auf die Bartagame.

Ihren Namen verdankt die Bartagame den vielen bartähnlichen Stacheln an Hals und Kehle. Das Heimtier des Jahres 2023 wird im Englischen auch „Bearded Dragon“ genannt und ist ein faszinierender, äußerst friedlicher Mitbewohner. Bei Terrarianern besonders beliebt sind die Zwergbartagame und die etwas größere Streifenköpfige Bartagame, die sich beide auch für Einsteiger in die Terraristik eignen. Wer die Anschaffung einer Bartagame plant, sollte sich jedoch vorher gründlich über die Bedürfnisse der bärtigen Drachen informieren und sich auch klar darüber sein, dass die Tiere bis zu 15 Jahre alt werden können.

Die ursprünglich in Australien heimischen Echsen gehören zur Familie der Agamen. Ihre acht Arten unterscheiden sich vor allem in ihrer Körpergröße, Körperfärbung und natürlich im Aussehen der typischen stacheligen Kehlhaut. Arten wie die Nullarbor Bartagame oder die Östliche Bartagame werden selten gehalten, weil ihre Haltung sehr viel Erfahrung voraussetzt.

Zutrauliche Einzelgänger, keine Kuscheltiere

Die Bartagamen leben in den heißen Trockengebieten des australischen Kontinents. Ihr Export ist heute verboten, das heißt, die Savannen-Bewohner sind bei uns ausschließlich als Nachzuchten erhältlich. In der Natur sind sie eher scheu, beobachten ihre Umgebung genau und ergreifen die Flucht, wenn sich ein Mensch nähert. Wenn die Reptilien in einer beständigen Umgebung leben, lernen sie dem Menschen zu vertrauen. Dann zeigen sie ein Verhalten, dass wir in der Regel als freundlich und gutmütig empfinden.

Fühlt sich die Bartagame bedroht, spreizt sie ihre Kehle, um die Stacheln aufzustellen, und färbt die Kehle tiefschwarz. Die mit Stacheln besetzte Kehle erinnert dann an einen Bart. Auch wenn sich die Echse erschreckt, zeigt sie dieses drohende Signal und reißt dazu das Maul weit auf. Alles in allem sind Bartagamen zutrauliche Reptilien, aber ein Kuscheltier sind sie nicht. Nach jedem Kontakt empfiehlt sich außerdem, die Hände zu waschen, um beispielsweise Infektionen mit Salmonellen zu vermeiden.

Bartagamen sind in der Natur Einzelgänger und fühlen sich deshalb auch allein im Terrarium wohl oder in kleinen Gruppen mit nur einem Männchen und ein bis zwei Weibchen.

Trockenterrarium mit vielen Verstecken

Bartagamen benötigen weiträumige Trockenterrarien, die wie ihre natürlichen Lebensräume sehr hell und stellenweise sehr warm sein müssen. Das Terrarium soll mindestens eine Größe von 150 mal 80 mal 100 Zentimeter haben. In der Fläche muss sich die Echse ungehindert bewegen können. Sie braucht Verstecke wie Wurzeln, Korkäste oder Steine und erhöhte Sonnenplätze. Zum Relaxen zieht sich das Tier in weniger besonnte Bereiche seines Terrariums zurück. Ebenso müssen Stellen zum Klettern und Graben eingeplant werden. Weil die Bartagame gern buddelt, sollte der Untergrund eine ausreichende Tiefe haben. Ein naturnaher Bodengrund für die Bartagame besteht aus einem Gemisch von Sand und Lehm.

Wie alle Reptilien sind auch Bartagamen wechselwarme Tiere. Sie brauchen deshalb während der aktiven Phasen viel Wärme und viel Licht. Die technische Ausstattung des Terrariums ist aus diesem Grund für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden von großer Bedeutung. Um Verhältnisse wie im australischen Lebensraum zu schaffen, benötigt die Bartagame in verschiedenen nicht direkt besonnten Zonen des Terrariums eine Lufttemperatur von 25 bis 35 Grad. Am Sonnenplatz sollte die Temperatur bei 40 bis maximal 50 Grad liegen. Wer Wärmelampen ohne Gitter einsetzt, muss auf einen Schutz achten, damit sich die Echse beim Kontakt nicht verbrennen kann.

Die Lampen im Terrarium müssen nicht nur Wärme spenden, sondern auch den Bedarf an lebenswichtigem UV-Licht decken. Weil ihre Heimat, die Steppe, sehr hell ist, braucht das Terrarium neben Wärme- und UV-Lampen zusätzliche Lichtquellen.

Auf ausreichend Mineralien und Vitamine achten

Die Jungtiere brauchen während des Wachstums großenteils proteinreiche Nahrung wie Grillen, Heimchen und andere Insekten. Eine erwachsene Bartagame braucht viel pflanzliche Kost, eine Streifenköpfige Bartagame zum Beispiel sollte bis zu 80 Prozent vegetarisch ernährt werden. Auf dem Speiseplan können viele Wild- und Gartenkräuter, Salat- und Gemüsesorten sowie Obst in Maßen stehen. Frisches Wasser zum Baden und Trinken sollte immer zur Verfügung stehen, die Wasserschale täglich gereinigt werden.

Auch Reptilien müssen natürlich ausreichend Vitamine und Mineralien aufnehmen, um gesund und vital zu bleiben. Spezielle Zusätze für das Futter stellen eine optimale Versorgung sicher. Um den Bedarf der Bartagame an Kalzium zu decken, eignet sich eine kleine Schale gefüllt mit Algenkalk. In kleine Stücke gemahlene Sepiaschalen sind ebenfalls eine gute Lösung. Ein Zeichen für den Mangel an Kalzium liegt vor, wenn das Tier anfängt, den Bodengrund aufzunehmen. Hierbei besteht neben der Unterversorgung mit Kalzium die Gefahr einer Verstopfung.

Winterruhe für die Tiergesundheit

Um ihr Immunsystem zu stärken, benötigt die Bartagame eine Winterruhe von sechs bis acht Wochen. Aus energetischen Gründen empfiehlt sich, diese am besten in die Wintermonate zu legen. Während dieser Phase fressen die Tiere nicht, trinken aber Wasser. Die Temperatur sollten Terrarianer absenken, damit die kleinen Echsen ihre Winterruhe bei 18 bis 20 Grad Celsius halten können. Nach zwei bis drei Monaten werden Beleuchtung und Temperatur wieder schrittweise erhöht.

Wer sich für die Bartagame interessiert, kann sich im örtlichen Tierheim erkundigen. Darüber hinaus bieten Zoofachmärkte und Züchter die Echsen an. Achtung bei Zuchtformen ohne schützende Schuppen: Das sind Qualzuchten, deren Züchtung und Verbreitung nicht gefördert werden sollte.

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8. Mai 2023

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