Ein neues Familienmitglied zieht ein! Dem Einzug vorausgegangen ist eine Nestbauphase, ähnlich der Einrichtung eines Kinderzimmers. Da werden Näpfe, Leinen, Decken, Körbchen, Halsbänder, Futter, Leckerchen und vieles mehr angeschafft. Häufig leider, ohne vorher einen professionellen Rat einzuholen.
Der ideale Welpenkäufer würde VOR Anschaffung des Hundes Auskünfte zu dessen individuellen Ansprüchen einholen. Hier empfiehlt sich der Rat eines versierten Zoofachhändlers für Fragen zur Erstausstattung des Welpen mit Halsband, Leine, Transportmöglichkeiten im Auto, Futter usw., eine Nachfrage beim Tierarzt über die regelmäßig anfallenden Kosten für Impfungen und Wurmkuren, eine Anfrage bei der Stadtverwaltung über die anfallenden Steuern, eine Nachfrage bei einer Versicherung für die abzuschließende Haftpflichtversicherung und eine Anfrage beim Hundefriseur (auch Groomer oder Heimtierpfleger genannt) bezüglich des anstehenden Pflegeaufwandes und der hierfür zu erwartenden Kosten.
Bereits vor Anschaffung eines Rassewelpen kann ein Groomer detailliert Auskunft über die Pflegeansprüche geben. Bei einem Mischlingshund ist ein Hundefriseur in der Lage, Auskunft über dessen Pflege zu erteilen, sobald er den Hund das erste Mal gesehen hat. Entgegen der gängigen Meinung ist es nämlich nicht so, dass kurzes Fell gleich wenig Aufwand bedeutet. Neubesitzer eines niedlichen Mopsbabys sind z. B. nicht selten entgeistert über den Haarverlust desselben. Die Fellpflege an sich ist hier zwar nicht besonders aufwändig, die Pflege der Wohnung dagegen umso mehr. Merke: Ein Mops haart, wo er geht und steht.
Dem Groomer stehen Möglichkeiten zur Verfügung, das Haaren einzudämmen, nicht jedoch, es zu beseitigen. Bei einem Welpen mit einfacher Fellstruktur, z. B.: Pudel, Bichon, Havaneser, Coton de tulear usw. ist es wichtig zu wissen, dass diese Hunde eine sogenannte Filzphase durchlaufen. Das heißt, dass das Fell anfängt zu filzen, wenn das Welpenfell zum Erwachsenenfell wird, manche Hunde neigen sogar Zeit ihres Lebens zum Filzen. Regelmäßige Friseurbesuche sind hier unerlässlich. Jeder Heimtierpfleger hat irgendwann schon einmal einen Hund mit der Schermaschine aus seinem Panzer geschält und die Erfahrung gemacht, „nichts mehr retten“ zu können. Um diese Phase zu überstehen ist regelmäßiges DURCHbürsten mit der richtigen Bürste Pflicht.
Welche Bürste oder welcher Kamm sich für die Fellpflege am Besten eignet, ist individuell ganz verschieden. Hier kann man sprichwörtlich NICHT alle Hunde über einen Kamm scheren. Terrierfell z. B. wird im regelmäßigen Turnus abgetrimmt. So wird das alte, lose Fell entfernt, damit das neue Fell optimal nachwachsen kann. Hierfür hat ein Hundefriseur spezielles Werkzeug. Das Trimmen kann mittels eines Messers, eines Trimmsteines oder mit den Fingern erfolgen. Durch einen regelmäßigen Trimmturnus entsteht der gewünschte so genannte Rolling Coat. Das Haaren wird deutlich weniger und das Erscheinungsbild des Hundes wird optimiert. Wird ein drahthaariger Trimmhund regelmäßig geschoren, so wird das Fell weich und lässt sich nach einer gewissen Zeit nicht mehr, bzw. nur noch sehr schlecht trimmen. Sofern der Besitzer dann eine Rückkehr zum Rolling Coat wünscht, ist das ein langwieriges Verfahren, sofern es überhaupt möglich ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die verschiedenen Hundefelle sehr unterschiedliche Pflegebedürfnisse haben, die bei der Anschaffung des Welpen unbedingt berücksichtigt werden sollten. Der regelmäßige Besuch beim Hundefriseur ist für die meisten Hunderassen angeraten.
Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke!
Die Anschaffung sollte gut geplant und durchdacht sein. Sie übernehmen die jahrelange Verantwortung für ein Lebewesens, dass auf ihre Sachkunde angewiesen ist!
So erkennen Sie seriöse Züchter.
Auch das Tierheim Ihrer Umgebung gibt gerne Auskunft. Informieren Sie sich hier bei Tierschutzvereinen, die dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossen sind.
Jannine Oberhaus
Hundesalon flott & fesch
32130 Enger