Kaninchen im Winter: So wird das Außengehege tiergerecht

Mit der richtigen Vorbereitung fühlen sich Kaninchen auch im Winter draußen wohl und bleiben gesund. Copyright: Adobe/DoraZett
Mit der richtigen Vorbereitung fühlen sich Kaninchen auch im Winter draußen wohl und bleiben gesund. Copyright: Adobe/DoraZett

Kaninchen fühlen sich draußen „pudelwohl“: An der frischen Luft können die neugierigen Entdecker viel erkunden und die Bewegung tut ihnen gut. Wenn du einige Dinge beachtest, können deine Langohren das ganz Jahr über im Außengehege bleiben. Im Sommer und Winter brauchen die Tiere aber einen besonderen Schutz – vor der prallen Sonne genauso wie vor Kälte, Wind und Schnee. Wir geben dir Tipps, wie du das Winterquartier im Garten oder auf der Terrasse tiergerecht einrichtest und was du sonst noch in den kalten Monaten beachten solltest.   

Ab wann dürfen Kaninchen nach draußen? 

Wenn deine Kaninchen bisher nur in der Wohnung gelebt haben, dürfen sie nicht mitten im Winter nach draußen umziehen. Ihr Immunsystem braucht Zeit, um sich an die kälteren Temperaturen zu gewöhnen. Auch ihr Fell muss sich nach und nach anpassen, um ausreichend Schutz für die kältere Umgebung zu bieten. Kaninchen, die drinnen leben, behalten ihr dünneres Sommerfell. 

Am besten gewöhnst du deine Kaninchen bei relativ mildem Wetter ein, solange die Temperatur tagsüber noch über 15 Grad liegt. Sind die Tiere einmal draußen, sollten sie auch dort bleiben. Das heißt, ihr Quartier sollte nicht zwischen beheizter Wohnung und Außengehege hin- und herwechseln: Der ständige Wechsel zwischen warmen und kalten Temperaturen belastet ihren Kreislauf und schwächt ihr Immunsystem, sodass sie anfälliger für Krankheiten wie Erkältungen werden.  

Bitte beachten: Nicht jedes Kaninchen ist für den Winter draußen geeignet. Ältere Tiere ab etwa fünf Jahren, Jungtiere, trächtige Häsinnen oder Kaninchen mit geschwächtem Immunsystem bleiben besser drinnen. Auch langhaarige Rassen wie Teddykaninchen reagieren empfindlich auf Nässe und Kälte. Wenn du nicht sicher bist, ob deine Kaninchen im Außengehege gut aufgehoben sind, frag am besten deine Tierärztin oder deinen Tierarzt. 

Wichtig ist außerdem, dass deine Kaninchen gegen Myxomatose und RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) geimpft sind, weil sie draußen in Kontakt mit Wildkaninchen kommen können.  

Schutz vor Kälte, Nässe und Wind 

Das Außengehege braucht einen vor Regen, Schnee und Wind geschützten Bereich, in den sich die Kaninchen zurückziehen können. Eine gut isolierte, zugluftfreie Schutzhütte ist ideal. Sie sollte so geräumig sein, dass alle Tiere hineinpassen und sich gegenseitig wärmen können. Bei Frost kannst du die Eingänge mit Tüchern abhängen, um die Atemwege der Kaninchen zu schützen. 

Mit Holz kannst du Wände, Boden und Dach des Geheges natürlich dämmen. Auch Styropor eignet sich hervorragend zum Isolieren – allerdings muss dieses Material so verbaut sein, dass die Kaninchen nicht daran knabbern können.  

Du kannst Staunässe im Gehege auf zwei Arten verhindern: Mit einen Aufbau, bei dem die Grundfläche des Geheges keinen direkten Kontakt zum Boden hat. Oder durch eine Grundfläche, die aus zwei Lagen besteht.  

Trinkwasser regelmäßig kontrollieren 

Die Einstreu darf im Winter gern etwas großzügiger ausfallen – eine dickere Schicht hält in frostigen Nächten zusätzlich warm. Sie sollte saugfähig und immer trocken sein, sonst steigt das Risiko, dass die Tiere krank werden. Wechsle die Einstreu deshalb regelmäßig aus. Unser Tipp: Rindenmulch kann Feuchtigkeit binden und isoliert ebenfalls. 

Beim Trinkwasser ist besondere Aufmerksamkeit gefragt: Bei Minusgraden friert es schnell ein und muss mehrmals täglich kontrolliert und bei Bedarf erneuert werden. Offene Näpfe sind besser geeignet als Nippeltränken mit einem Auslaufrohr aus Metall: Die Zunge der Kaninchen kann am Metall festfrieren! 

Energiereiche Ernährung im Winter 

Im Winter benötigen Kaninchen, die draußen leben, mehr Energie. Sobald es im Herbst kälter wird, hilft energiereiche Nahrung deinen Tieren, ihre Körperwärme und den Stoffwechsel aufrechtzuerhalten. Ergänzend kannst du vitamin- und eiweißreiche Bestandteile füttern, die ihr Immunsystem stärken. Obst und Gemüse solltest du nur in kleinen Mengen anbieten, damit alles sofort gefressen wird. Denn gefrorenes oder zu kaltes Futter kann Probleme mit Magen und Darm zur Folge haben.  

Gesundheit im Blick behalten 

Auch wenn deine Tiere gesund wirken: Ein kurzer täglicher Check ist wichtig. Beobachte, ob sie normal fressen und trinken, ob das Fell sauber und trocken ist und ob Anzeichen wie Durchfall oder Nasenausfluss auftreten. Schon kleine Auffälligkeiten können auf Erkrankungen hinweisen – dann ist ein Besuch bei der Tierärztin oder dem Tierarzt ratsam. 

An den nächsten Sommer denken! 

Im Sommer machen Sonne und Hitze den Kleinsäugern häufig zu schaffen – sie brauchen schattige Plätze. Sträucher und Bäume spenden nicht nur Schatten, sie dienen auch als Windschutz oder – bei ungiftigen Pflanzen – als Knabberzweige.  

Wer das Außengehege noch tiergerechter und naturnaher gestalten möchte, sollte im Herbst damit starten!  Die beste Pflanzzeit für viele Gewächse beginnt im Oktober: Sie wachsen besser an und sind im Frühling schon stabiler. Unser Tipp: Einheimischen Sträuchern und Bäumen, von denen es auch Zwergformen gibt, macht der Winter nichts aus.  

Kaninchen sind neugierig und knabbern gern. Aber viele Sträucher und Stauden, die wir im Garten schön finden, können aber für die Tiere giftig sein. Dazu gehören Goldregen, Oleander, Kirschlorbeer und Buchsbaum, auch Pfingstrosen, Fingerhut oder Maiglöckchen. Verzichte im Gehege generell auf giftige Pflanzen und stelle sicher, dass diese auch während des Auslaufs um Garten nicht erreichbar sind. 

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22. September 2025

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