„Gott schuf die Katze, damit der Mensch einen Tiger zum Streicheln hat“ – das wusste schon der französische Schriftsteller Victor Hugo. Aber jeder Katzenbesitzer weiß: Friedlich, still und folgsam sind die kleinen Tiger nicht immer. Halter, die kleinere oder größere Probleme mit ihrer Samtpfote haben, können sich an Barbara Teichmann wenden. Die Tierpsychologin bietet auf der TIERisch gut – Messe für Hund, Katze und Aquaristik, die am 9. und 10. November in der Messe Karlsruhe stattfindet, eine Sprechstunde für Katzenbesitzer und alle, die es werden wollen, an. Im Vorab-Interview gibt die Katzenexpertin erste Tipps zur Lösung verbreiteter Probleme mit Katzen.
Frau Teichmann, was raten Sie denn Haltern, deren Katzen die Katzentoilette nicht annehmen und unsauber sind?
Barbara Teichmann: Bei allen Problemen mit der eigenen Katze rate ich zunächst zu einer tiermedizinischen Untersuchung. Denn es müssen körperliche Probleme und Krankheiten als Ursache ausgeschlossen werden. Wenn sich Katzen in der Wohnung außerhalb der Katzentoilette erleichtern, liegt das häufig an einer Blasenentzündung oder an Nierenproblemen. Erst wenn solche Ursachen auszuschließen sind, beginne ich Psyche und Lebensbedingungen der Katze zu analysieren, um den Grund für ihr Verhalten zu finden. Es ist zum Beispiel wichtig, ob die Katze nur Spritzer oder eine Pfütze hinterlässt. Sind es Spritzer, könnte es sich um Markierverhalten handeln – gerade bei einer dominanten Katze oder in einer Gruppe von Katzen. Oder jemand ist gerade umgezogen und die Katze ist in der neuen Wohnung unsauber geworden. Dann kann es an ihrer Unsicherheit in der unbekannten Umgebung liegen oder es ist auch eine Form von Reviermarkieren, was sich oft mit der Zeit gibt. Auch der Ort, an dem sie ihr Geschäft statt in der Katzentoilette verrichtet, kann Aufschluss geben: Sind es Polster und Teppiche, können es Halter mit einer feineren und weicheren Katzenstreu versuchen. Ist es der blanke Boden, kann eine Katzentoilette ganz ohne Streu die Lösung sein. Unsauberkeit kann also körperliche, genetische oder psychische Ursachen haben und ist ein häufiges Problem.
Viele Halter klagen auch darüber, dass ihre Katze zu wenig trinkt.
Häufig stehen Wasser- und Fressnapf direkt nebeneinander. Dabei vergessen wir, dass Katzen ursprünglich Wüstentiere waren, die es gewohnt sind, lange Wege zu gehen. Halter sollten einmal ausprobieren, den Fressnapf in die Küche und das Wasser zum Beispiel ins Bad zu stellen. Da muss die Katze dann ein Stückchen laufen und trinkt häufig besser. Auch eine große, flache Schüssel, die ein bis zwei Liter Wasser fasst und in die man zusätzlich Steine hineinlegt, fördert das Trinken.
Weitere Informationen zum Angebot für Katzenfans auf der TIERisch gut gibt es unter www.tierischgut-karlsruhe.de.