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Das brauchen Sie zum Züchten von Vögeln

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Vogelhalter sollten die Bedürfnisse ihrer Heimvögel vor und nach der Brutzeit genau kennen.

Bei vielen Vogelhaltern kommt irgendwann der Wunsch auf, die Tiere Nachwuchs großziehen zu lassen. Ganz gleich, ob es eine einmalige Angelegenheit oder regelmäßige Zucht ist – auf eine gute Grundausstattung und Ernährung sollte immer viel Wert gelegt werden.

Lange Zeit durften viele beliebte Heimvogelarten in Deutschland mit mit einer behördlichen Genehmigung gezüchtet werden. Ein Hauptgrund dafür war die Psittakoseverordnung. Weil die Papageienkrankheit inzwischen aber sowohl beim Menschen als auch bei Vögeln als gut behandelbar gilt, wurden die gesetzlichen Vorgaben gelockert. Die Psittakoseverordnung wurde am 17.10.2012 aufgehoben und seitdem dürfen Halter beispielsweise ihre Wellensittiche zur Brut schreiten lassen, ohne dass sie über eine Zuchtgenehmigung verfügen.

Doch nur weil es seither in vielen Fällen ganz unbürokratisch möglich ist, Vögel zu züchten, sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass die Tiere während der Fortpflanzungsperiode bestimmte Bedürfnisse haben. Verantwortungsbewusste Halter und Züchter sollten diese kennen und ihnen gerecht werden, indem den Vögeln das für die jeweilige Art passende Spezialfutter und Zubehör bereitgestellt wird.
Allem vorangestellt sein sollte aber idealerweise ein Gesundheitscheck durch einen erfahrenen Vogel-Tierarzt. Dabei sollte überprüft werden, ob die Vögel im Einzelfall fit genug sind, Nachwuchs großzuziehen. Spricht aus gesundheitlicher Sicht nichts dagegen, ist der nächste Schritt die richtige Ernährung zur Vorbereitung.

Spezialfutter für werdende Vogeleltern

Der Körper der Vogelweibchen muss Höchstleistungen erbringen, wenn er Eier produziert. Hierfür sollte er schon einige Wochen vor dem eigentlichen Zuchtbeginn mit nährstoffreichem, gesundem Spezialfutter versorgt werden. Viele Vogelarten reagieren auf eiweißreiches Futter damit, dass sie in Brutstimmung geraten. Das im Fachhandel angebotene Eifutter kann hierbei hilfreich sein.

Ergänzend kann auch hygienisch einwandfreies Keimfutter gereicht werden – oder stattdessen, wenn die Vögel kein Eifutter mögen. Gekeimtes Körnerfutter regt bei zahlreichen Vögeln den Bruttrieb an.

Außerdem ist auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium zu achten. Picksteine, Muschelgrit und Ähnliches sollten den Vögeln zur Verfügung stehen. In Absprache mit dem Tierarzt kann zudem ein Nahrungsergänzungsmittel für Vögel zum Einsatz kommen, das Kalzium und andere wichtige Mineralstoffe sowie Vitamine enthält.

Passende Nistgelegenheiten anbieten

Papageien und Sittiche sind Höhlenbrüter. Die meisten von ihnen benötigen deshalb auf ihre Körpergröße abgestimmte Nistkästen, die es im Handel in unterschiedlichen Varianten gibt. Nicht ratsam ist es, einfach Nisthilfen für Meisen und Co. zum Züchten von Sittichen zu verwenden. Diese Wildvogel-Nistkästen haben für gewöhnlich eine eher kleine Grundfläche und sind recht hoch, wohingegen die Nisthilfen für Sittiche breit und nicht allzu hoch sind.

Zebrafinken, Kanarienvögel und andere kleine Spitzschnäbel brauchen hingegen einen offenen Nistplatz für ein napfförmiges Nest. Sie bauen es aus ihnen angebotenen Materialien selbst, im Fachhandel sind entsprechende Produkte erhältlich. Gern nehmen die Vögel auch vorgefertigte Nestunterlagen an, die beispielsweise aus Bambus bestehen. Erhältlich sind diese als offene Napfnester oder als halbgeschlossene Nester mit kleinem „Dach“ – letztere werden unter anderem von Zebrafinken gern bezogen.

Spitzschnäbel polstern ihre Nester gern mit weichem Material aus, wohingegen Papageien und Sittiche meist kein Nistmaterial benötigen und ihre Eier einfach in die Mulde auf dem Boden des Nistkastens legen.

Separate Käfige oder Volieren bereithalten

Weil viele Vogelarten während der Brutsaison gegenüber ihren Artgenossen aggressiv werden, ist das Brüten in einem Vogelschwarm mitunter mit Problemen verbunden. Brutpaare sollten deshalb sicherheitshalber separiert werden. Hierfür eignen sich Käfige oder Volieren, in denen nur jeweils ein Paar mit seinem Nistplatz untergebracht wird.
Sobald die Jungvögel das Nest verlassen, sollten sie – wie auch die Altvögel – Freiflug erhalten. Denn in einem Käfig oder einer eher kleinen Voliere können die Jungtiere das Fliegen nicht erlernen.

Rüstzeug für den Notfall

Die meisten Vogeleltern ziehen ihren Nachwuchs ohne Komplikationen groß und der Halter kann entspannt das „Wunder des Lebens“ miterleben. Mitunter kommt es aber zu Problemen, wenn beispielsweise einer der Altvögel erkrankt oder die Eltern mit der Aufzucht des Nachwuchses überfordert sind.

Weil solche Notfälle in aller Regel ohne Vorwarnung und häufig zu äußerst ungünstigen Zeiten eintreten, sollten Züchter noch während die Altvögel brüten bereits Handaufzuchtfutter kaufen. Dieses Futter ist nicht mit Aufzuchtfutter zu verwechseln. Letzteres ist für die Altvögel als Nahrung gedacht, wohingegen Handaufzuchtfutter zum Ernähren der Jungvögel dient. Es wird aus einem Pulver zu einem Brei angerührt, der den Küken per Futterspritze eingegeben werden muss. Dabei müssen etliche Details beachtet werden, darunter die Temperatur des Breis, die verabreichte Menge und wie viel Wasser im Brei enthalten ist. Es ist sinnvoll, sich unbedingt vor dem Züchten über diese wichtigen Dinge zu informieren, um im Fall der Fälle sofort helfend eingreifen zu können. Junge Vögel überleben Hungerperioden oft nicht und verkümmern, wenn sie kein energiereiches Futter erhalten. Auf Experimente mit Haferbrei oder Ähnlichem sollte deshalb unbedingt verzichtet werden.

Wichtig ist zudem, eine gut ausgestattete Hausapotheke für Vogelhalter griffbereit zu haben, denn gerade wenn die Jungvögel das Nest verlassen und ihre Flügel ausprobieren, muss manchmal die eine oder andere kleine Wunde versorgt werden. Zum Glück sind Probleme aber nicht die Regel und in der Mehrheit der Fälle läuft alles rund. Trotzdem für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, gibt dabei jedoch ein gutes Gefühl.

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25. Juli 2019

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