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Beratung von Tierfreunden für Tierfreunde

Wir lieben Tiere – Deshalb beraten wir alle Tierhalter. Unser Maßstab ist das Wohlergehen der Tiere

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Sie lieben Tiere

Deshalb ist Ihnen nicht egal, woher Ihr Heimtier kommt. Sie wollen sichergehen, dass es artgerecht versorgt, transportiert und gepflegt wurde, bevor Sie es bei sich zu Hause aufnehmen.

Wir lieben Tiere

Deshalb haben wir die Arbeit mit Tieren zu unserem Beruf gemacht.  Wir sind Zoofachhändler geworden, Heimtierpfleger, Tierzüchter oder stellen Heimtierbedarf her.

Wir sind eine besondere Branche: Zoofachhändler tragen Verantwortung für Lebewesen; es geht nicht nur um den Verkauf von Waren. Deshalb haben wir uns dem Tierschutz in der Heimtierbranche verpflichtet. Unser Maßstab ist nicht der schnelle Profit, sondern das Wohlergehen der Tiere. So wollen wir unseren Beruf ausüben. Und darauf sind wir stolz!

Ratgeber Heimtierhaltung

Bürohund
Hunde
Dr. Rolf Spangenberg

Hund im Büro? – 3 Tipps damit es mit deinem Bürohund klappt

Bürohunde werden bei immer beliebter. Es ist ja auch klar warum. Du musst dein Liebling nicht mehr den ganzen Tag alleine zu Hause lassen und zudem kann der vierbeinige Kollege das Arbeitsklima im Büro verbessern. Wer seinen tierischen Freund mit ins Büro nehmen möchte, sollte allerdings ein paar Regeln befolgen. Warum überhaupt den Hund mit ins Büro nehmen? Hunde sind bekanntlich Rudeltiere – ihr Herrchen oder Frauchen und die dazugehörige Familie sind für ihn das Rudel. Deren Anwesenheit ist dem Vierbeiner vertraut und gibt Sicherheit. Wird er alleine gelassen, neigt er zu Angstzuständen und leidet erbärmlich. Das gilt besonders für Jungtiere, die in freier Natur allein umkommen würden. Deshalb wollen Hunde – im Gegensatz etwa zu Katzen – möglichst immer in der Nähe ihrer Bezugspersonen sein, selbst wenn sie dabei an Behaglichkeit einbüßen. Es gibt leicht Probleme, wenn der Hundehalter einen Arbeitsplatz außerhalb seiner Wohnung hat und er den Hund deswegen längere Zeit allein lassen muss. An vielen Arbeitsstellen wird dieses Problem erkannt und der Hund kann an den Arbeitsplatz mitgenommen werden. 1. Dein Hund muss grundsätzlich zur Arbeit passen und es muss erlaubt sein Immer öfter dürfen Angestellte in tierfreundlichen Firmen ihre Hunde mit an den Arbeitsplatz bringen. Davon verspricht man sich langfristig eine Verbesserung des Arbeitsklimas. Aber geht das denn überhaupt? Sind Hunde am Arbeitsplatz erlaubt? Es geht. Doch es stellen sich zunächst einmal besondere Anforderungen an die Arbeitsstelle. Die Mitnahme und Anwesenheit eines Hundes wird sich aus verständlichen Gründen verbieten, wenn es sich etwa um eine Werkstatt oder Vergleichbares handeln sollte. Das ist weder dem Tier noch anderen Mitarbeitern zuzumuten. Die Gefahr eines Unfalls wäre viel zu groß. Außerdem kann man nicht von einer ungestörter Arbeit ausgehen. Anders sieht es aber beispielsweise bei einer Büroarbeit aus. Beispiele zeigen: Der Hund wirkt beruhigend und steht der Konzentration am Arbeitsplatz nicht entgegen. 2. Auch dein Bürohund sollte geplante Pausen haben Und wie sollte der Vierbeiner beschaffen sein? Man konnte hören, dass eine Sekretärin ihren Hund mit in das Vorzimmer brachte, der sie dort – wie er es für seine Pflicht hielt – aggressiv verteidigte. Er duldete es nicht, wenn jemand sich ihr näherte. Die Folge: Akten wurden nur noch unter der Tür zu ihr durchgeschoben. Das ging nun freilich nicht. Am besten passt ins Büro ein ruhiger Hund, der nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen ist. Etwas älter wäre kein Fehler. Der Hund wird lernen, dass er hier eine ruhige und sichere Ruhestelle hat, an der nichts von ihm verlangt wird. Und genügsam ist der Vierbeiner auch: Er braucht nur einen Schlafplatz und einen Wassernapf.  Futter ist eigentlich nicht erforderlich, denn die Fütterungszeiten sollten möglichst außerhalb der Bürostunden liegen. Ab und an ein Leckerli ist natürlich als „Bestechung“ bei hektischen Bürophasen erlaubt. Ganz wichtig: Pausen müssen eingeplant werden, in denen man sich dem bis dahin hoffentlich „artigen“ Hund widmet. Ein kleines Spiel, eine Zuwendung, vielleicht ein kurzer Gang über den Flur oder auf den Hof. Aber unbedingt zu festen Zeiten! 3. Alle wollen deinen Hund am Arbeitsplatz streicheln? Tierliebe kann auch stören Ein großes und meist unerwartetes Problem sind die Arbeitskollegen. Man kann sie grob in „Hundehasser“ (selten!), ängstliche und hundefreundliche Menschen einteilen. Hundehasser und Mitarbeiter, die sich vor Hunden fürchten, sind unproblematisch. Sie gehen dem Tier aus dem Weg, was völlig in Ordnung ist. Anders ist das hingegen bei den Hundefreunden: Bricht bei ihnen die Tierliebe durch, kann das zum Risiko werden. Sie suchen den Kontakt zum Tier, wollen es mit Plätzchen füttern oder zumindest bei jeder Gelegenheit streicheln. Das ist natürlich nicht erwünscht, doch wie macht man es ihnen taktvoll klar? Nur zu leicht sind sie gekränkt, wenn man ihnen nahelegt, den Hund in Ruhe zu lassen. Das gleiche Problem haben übrigens auch blinde Menschen mit ihren Hunden. Fazit Bürohund Hunde am Arbeitsplatz sind in vielen Fällen möglich. Natürlich gibt es einige Probleme, doch die lassen sich mit etwas gutem Willen lösen. Wenn der Chef so geduldig ist wie der Hund, der Hund so verständnisvoll wie die Mitarbeiter und der Hundehalter mindestens so tüchtig wie vorher ohne Hund, wird diese Kombination bestimmt zu einem Erfolgsmodell.

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Schwarzer Hund trinkt aus Wasserhahn
Hunde
ZZF e.V.

5 Tipps, damit Hunde stressfrei durch die Sommerhitze kommen

Eine Hitzewelle mit bis zu 35 Grad liegt bisher hinter uns. Und mit den zahlreichen Niederschlägen kam auch noch die große Schwüle hinzu. Das ist anstrengend, nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere Hunde. Da die Sommer in den letzten Jahren außerdem immer heißer geworden sind, ist es umso wichtiger zu wissen, welche Maßnahmen greifen, um die Strapazen in dieser Zeit für unsere tierischen Mitbewohner so gering wie möglich zu halten.Für Hunde gibt es nach Auskunft von Dr. Stefan K. Hetz, Diplom-Biologe und wissenschaftlicher Referent beim Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e. V. (ZZF), mehrere aus Physiologie und Verhalten abgeleitete Möglichkeiten, mit der Sommerhitze umzugehen: 1. Hitze vermeiden Hunde sollten niemals allein im Auto zurückgelassen werden, auch dann nicht, wenn der Wagen im Schatten steht: „Hunde können nicht schwitzen, deshalb halten sie Temperaturen ab 40 Grad höchstens 15 Minuten lang aus.“ Zudem sollte das Gassigehen in die kühlen Abendstunden verlegt werden: „Vermeiden Sie beim Spazierengehen eine zu große Anstrengung und eine damit einhergehende Wärmeentwicklung durch den Metabolismus im Hundekörper. Durch die hohen Temperaturen und den hohen Stoffwechsel kommt es schnell zu Problemen bei der Wärmeabgabe.“ 2. Schatten aufsuchen „Hundehalter und ihre Tiere suchen am besten so oft wie möglich den Schatten auf. Wie unsere Kleidung absorbiert das Fell der Hunde die Sonnenstrahlung sehr gut und erwärmt sich entsprechend stark, was eine zusätzliche Belastung darstellt.“ 3. Chillen „Ein kleiner Luftzug hilft, die Wärme von der Haut abzuleiten. Auch bei relativ hohen Temperaturen gelingt es dem Hund besser, trotz dichten Fells überschüssige Wärmeenergie loszuwerden. Diese Wärmeabgabe kann bei Hunden, deren Fell dauerhaft wächst, dadurch unterstützt werden, dass eine anstehende Fellpflege in die Sommermonate gelegt wird.“ Mit der Schur lässt sich auch einem Hitzestau durch verfilztes Fell vorbeugen. Frisch geschoren in einem kühlenden Luftzug ausruhen und abkühlen – so ‚chillt‘ der Hund am liebsten. 4. Kühlen am Boden Hunde lieben es, im Sommer mit Körperteilen, die weniger behaart, aber gut durchblutet sind, einen intensiven Kontakt zu kühlenden Flächen zu suchen: „Über direkten thermischen Kontakt zwischen dem warmen Hundekörper und beispielsweise einem kühlenden Steinfußboden kann so die Wärme durch Wärmeleitung (Konduktion) aus dem Hund abfließen.“ Im Handel sind für diesen Zweck auch Kühlmatten oder -kissen erhältlich. Für Schlafplätze gilt: „Auch wenn im Winter das Körbchen gut isoliert, ist das im Sommer eher hinderlich.“ 5. Hecheln und Baden „Das Hecheln ist für Hunde ein effektiver Weg der Wärmeabgabe. Wenn die Vierbeiner hecheln, verdunstet durch den starken Luftwechsel eine große Menge Flüssigkeit im Bereich der Zunge und des Mauls. Die dabei entstehende Verdunstungskälte (immerhin 2.000 Joule pro Gramm Wasser) nutzen die Tiere, um ihre Körpertemperatur spürbar abzusenken. Um hecheln zu können, müssen Hunde also viel trinken.“ Für Erfrischung sorgt natürlich auch ein Bad im See. Hundefreunde sollten sich jedoch über die Wasserqualität informieren, weil stehende Gewässer manchmal Nährboden für Bakterien und gesundheitsschädliche Algen sind. Im Handel gibt es für den Wasserspaß auch Hunde-Pools oder Wasser-Spielmatten: „Die Verdunstungskälte des Wassers, die beim Trocknen entsteht, kann dabei helfen, den Körper abzukühlen. So sollte es gelingen, möglichst hitzestressfrei durch den Sommer zu gelangen“, erklärt Hetz abschließend.

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Katze liegt
Katzen
ZZF e.V.

Rein! Fein! Nein! Wie diese 3 Wörter helfen, dass Ihre Katze Sie versteht

Die Kommunikationswissenschaft lehrt uns, dass die Wirkung einer Aussage bereits beim Menschen bis zu 93 Prozent von Gestik, Mimik und Tonfall abhängt. Wer von der Katze etwas will, sollte das besonders beachten. 55-38-7. Für Freunde der praktischen Psychologie sind diese Zahlen kein seltsamer Code, sondern das legendäre Ergebnis einer Studie, die der iranisch-amerikanische Psychologe Albert Mehrabian 1967 durchgeführt hat. Demnach entstehen 55 Prozent der Wirkung eines Vortrags durch die Körpersprache, 38 Prozent durch die Stimmlage und lediglich mickrige 7 Prozent durch die inhaltliche Aussage. Ausgewachsenen Katzen spricht man in der Regel die Intelligenz eines vierjährigen Kindes zu. Die 55-38-7-Regel ist im Umgang mit ihnen also unbedingt zu beachten. Der Ton macht die Musik Nun ist es leider so, dass Katzenhalter das oft vergessen. So etwa in folgender Situation: Eine Katze spielt in Rufweite im Garten und soll wieder ins Haus. Nach dem Reinkommen auf Zuruf hätte der Mensch es gerne, dass sie als Übersprunghandlung nicht wieder am Sofa kratzt, sondern sich lieber unter lautem Lob ihres Herrchens oder Frauchens direkt zum Fressnapf begibt. Die Reihenfolge der in dieser Situation anzuwendenden Worte hieße also „rein!“, „nein!“ und „fein!“Was passiert?Wie geht der Mensch vor?Viele wohlmeinende Katzenhalter sprechen die zwei Befehle und das eine Lob klanglich absolut ähnlich aus. Über die begleitende Körpersprache dazu machen sie sich überhaupt keine Gedanken. Das führt selbstverständlich dazu, dass die Katze vollkommen verwirrt ist. Schon ein Mensch könnte die drei nahezu gleichklingenden Worte auf flüchtigen Zuruf kaum auseinanderhalten. Werden sie nicht entsprechend inszeniert, sind Missmut und scheinbarer Ungehorsam vorprogrammiert. Dabei wissen die Vierbeiner lediglich nicht, was der große Mensch von ihnen will. Rein! Ein „Rein!“ sollte grundsätzlich laut und entschlossen intoniert werden, begleitet von einem Klatschen und einer deutlichen Geste in Richtung der geöffneten Terrassentür. Reagieren die Katzen nicht, obschon sie genau wissen, was gemeint ist, verschärfen Sie den Tonfall und machen sie aus dem „entschlossen“ ein angemessen kantiges „zornig“. Dabei bleiben sie körperlich ruhig und wiederholen die bekannten Gesten, an die sich Ihre Katze mit der Zeit gewöhnt. Fangen Sie nicht an, dem trotzigen Tier im Garten hinterherzujagen und somit seine Renitenz auch noch mit einer Runde Fangenspielen zu belohnen. Nein! Ein „Nein!“ benötigt in seiner Klangfarbe viel mehr Strenge und Trockenheit als ein „Rein!“ Es muss trotz gleicher Wortlänge kürzer auf den Punkt gebracht werden und darf niemals in hohe Tonlagen abdriften, die Katzen grundsätzlich eher als Lob und Freude wahrnehmen. Am Besten imaginiere man sich beim Aussprechen eines „Nein!“ in die Rolle einer Fünfzigerjahre-Klosterschwester, die weiß, dass nur eiserne Strenge der wahrhaft wirksame Ausdruck der Liebe für ihre Schülerinnen ist. Die Hand darf dabei ruhig mit erhobenem Zeigefinger ruckartig die Luft zerschneiden, als wäre Sauerstoff in Wirklichkeit Gelatine. Die Katze nimmt die Geste zwar nicht inhaltlich war, erlernt jedoch mit der Zeit ihre Bedeutung, wenn Sie den wütenden Wisch nur stets immer gleich wiederholen. Fein! Das lobende „Fein!“ darf und soll nun aus den gräulichen Gefilden von Befehl und Gehorsam ins bunte Land des Lobgesangs ausbrechen. Hier ist es nicht nur erlaubt, sondern geboten, die Stimme in piepsige Höhen zu treiben und einen euphorischen, kindlichen Singsang anzustimmen. Gerne dürfen Sie dem Wort dabei auch ein „i“ anhängen und es zum „Feini!“ machen. Die Hände gehören begleitend dazu nicht länger in die Luft, sondern tief ins Fell der Katze, um sie parallel zum Lobgesang an ihren liebsten Stellen zu kraulen. Benutzen Sie diese 3 Wörter und Ihre Katze versteht Sie Wer das semantische Trio aus „Rein!“, „Nein!“ und „Fein!“ auf diese Weise verwendet, wird mit den Wochen feststellen, dass Katzen nicht nur wie Hunde zu gehorchen in der Lage sind, sondern auf für Unwissende unbegreifliche Weise plötzlich drei sehr ähnliche Worte auseinanderhalten können.

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Sommerschur_Tobias Gehring ZZF
Hunde
Die Fachgruppe Heimtierpflege

Die Sommerschur – tut sie Hund gut oder schadet sie dem Fell?

Der Sommer naht und die sich jährliche wiederholende Diskussion um die Sommerschur kommt wieder auf. „Die Sommerschur macht das Fell kaputt“, sagen die einen, „Sie tut dem Hund gut“ sagen die anderen. Und was stimmt nun wirklich? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Auch gibt es hierzu keine wissenschaftlichen Belege. Thematisiert wird die Sommerschur in Bezug auf Hunde mit zweischichtigem Fell, deren Fell aus Unterwolle und Deckhaar besteht. Hunde mit einschichtigem Fell gehören oft zu den kurzhaarigen Rassen, wie beispielsweise Dobermann, Dalmatiner oder Weimaraner. Bei diesen Felltypen gibt es kein Fell zum Abscheren. Auch Rassen, die sowieso regelmäßig geschnitten werden, wie Pudel, Bichon Frisé, Yorkshire Terrier, haben in der Regel einschichtiges Fell und sind daher weniger von der Sommerschur betroffen. Diskussionsmittelpunkt sind Hunde in Kombination mit kurzem bis mittellangem Deckhaar und Unterwolle, wie Golden Retriever, Labrador, Berner Sennenhund, Neufundländer, Schäferhund uvm. Zudem gibt es eine Vielzahl an Hunden mit zweischichtigem Fell, über die weniger diskutiert wird, die aber genauso betroffen sind, wie Tibet Terrier, Lhasa Apso, Bearded Collie, Pon, Bobtail und Shi-Tzu, um nur ein paar zu nennen. Diese Hunde haben langes, festes Deckhaar und Unterwolle, werden aber trotzdem oft regelmäßig geschnitten oder geschoren. Grundsätzlich ist ein gesunder und intakter, unkastrierter Hund in der Lage, die Fellbeschaffenheit seiner Lebenssituation anzupassen und – je nach Klima – Unterwolle abzustoßen oder aufzubauen. Gesunde Hunde mit zweischichtigem Fell benötigen – je nach Felllänge – in der Regel menschliche Unterstützung nur, um abgestorbene Unterwolle loszuwerden. Sie müssen daher regelmäßig gebürstet werden. Denn nur gepflegtes Fell kann der Aufgabe zur Thermoregulierung optimal nachkommen. In unserer heutigen Zeit sind allerdings wenige Hunde wirklich gesund und intakt. Chronisch kranke und alte Hunde haben einen verlangsamten oder gestörten Stoffwechsel. Unter Stoffwechsel versteht man alle biochemischen Vorgänge, also die Um-, Auf- und Abbauarbeiten, die innerhalb der Zellen ablaufen. Läuft der Stoffwechsel nicht reibungslos, werden Haut und Fell nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wodurch Fellwachstum und -wechsel beeinträchtigt werden. Viele Hunde sind kastriert. Eine Kastration wirkt sich nachweislich auf das Haarkleid aus. Wollhaar wird vermehrt gebildet und löst sich gleichzeitig schlechter, denn auch Hormone spielen eine wichtige Rolle im Stoffwechsel. In diesen Fällen ist das Fell in seiner Funktion bereits irreparabel geschädigt. Während man bei kastrierten und ansonsten gesunden Hunden den Mehraufwand der Fellpflege, wie das langwierigere und engmaschigere Entfernen der Unterwolle, durchaus vertreten kann, sollte dies einem älteren oder kranken Tier erspart bleiben. Das Fell schützt dann zwar weniger vor den unterschiedlichen Witterungsbedingungen, und die Fürsorgepflicht liegt folglich beim Hundehalter, dafür gewinnt der geschorene Hund aber an Lebensqualität, weil ihm durch die Schur Erleichterung in der heißen Jahreszeit verschafft wird. Scheren bedeutet allerdings nicht, den Hund bis auf die nackte Haut runter zu rasieren. Es sollte immer genügend Fell stehen bleiben, um vor Sonneneinstrahlung oder kühleren Sommernächten zu schützen. Um zu verstehen, was das Scheren für Auswirkungen auf das Fell hat, muss man den Aufbau von Haut und Haar etwas kennen. Aus einem Haarbalgtrichter der Haut wachsen mehrere Haare büschelförmig. Die Haarbälge, auch Haarfollikel genannt, sind zwar in Gruppen angeordnet, dennoch besitzt jedes Haar eine eigene Wurzel. Aus jedem Haarbalgtrichter entspringt ein Grannenhaar, auch Deckhaar genannt, sowie mehrere Wollhaare, die umgangssprachlich als Unterwolle bezeichnet werden. Da das Verhältnis von Unterwolle zu Deckhaar je nach Rasse variiert, kann dies zu Schwierigkeiten beim Scheren von Unterwollhunden bzw. beim Nachwachsen des Fells führen. Je mehr Wollhaare im Verhältnis zu einem Deckhaar aus einem Haarbalgtrichter entspringen, desto eher treten Probleme beim Nachwachsen des geschorenen Fells auf. Bei gesunden, intakten Hunden, deren Unterwolle mäßig ausgeprägt ist, wächst geschorenes Fell normal nach, sofern auch das kurz geschorene Fell regelmäßig gepflegt und die Unterwolle weiterhin entfernt wird. Passiert dies trotz regelmäßiger Pflege nicht, liegt in der Regel ein gesundheitliches Problem vor. Werden Hunde geschoren, die viel oder sehr viel Unterwolle besitzen, wie einige nordische Rassen, ist es schwer möglich, über Pflege das Fell wieder gleichmäßig nachwachsen zu lassen. Denn das eine Deckhaar erstickt quasi unter der Masse an Wollhaaren, die gemeinsam aus einem Haarbalgtrichter ragen. Rassen mit einem hohen Wollhaaranteil sollten daher nicht geschoren werden. Dazu gehören Rassen, wie Pomeranian, Samojede und Husky. Das Abscheren von Hunden mit viel Unterwolle kann das Fell irreparabel zerstören. Vor dem Scheren von Rassen mit Unterwolle sollte man bedenken, dass es sehr lange dauert, bis ein Deckhaar – bei guter Pflege nach dem Scheren – wieder komplett durchgewachsen ist. In der Regel dauert es in etwa so lange, wie die Entwicklung vom Welpenfell bis zum Erwachsenenfell. Bei Hunden mit viel Wollhaaranteil kann dies folglich bis zu drei Jahre dauern. Karin WitthohnNatürlich Hund – Der HundesalonHauptstraße 7525492 Heistwww.natuerlich-der-hundesalon.de

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Eine Katze zeigt ihre Zähne
Katzen
Zoologischer Zentral Anzeiger

Woran erkenne ich ob meine Katze Zahnschmerzen hat? – Und was sie dagegen tun können

Die meisten Katzen haben ernste Zahnprobleme. Das zeigen Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde. Allerdings bleiben die Krankheiten oft vom Halter unbemerkt. Dr. Lorenz Schmid erklärt, wie der Mensch den Tieren helfen kann. Zum Zahnarzt geht wohl niemand gern. Häufig besuchen wir ihn nur, wenn es schmerzt. Wer einmal eine Wurzelbehandlung über sich ergehen lassen hat, ist vielleicht geläutert und lässt die eigenen Zähne regelmäßig überprüfen. Oder aber er ist traumatisiert, pfeift auf das Bonusheft und geht gar nicht mehr hin. Bis dann der Schmerz an anderer Stelle zurückkommt und es unerträglich wird. Zahnschmerzen bei Katzen Zahnschmerz gilt den meisten Menschen als Inbegriff von Qual. Auch für Tiere ist er sicher alles andere als angenehm. Die Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Tierheilkunde (DGT) lesen sich daher wie eine Bilanz des pochenden Grauens: 80 Prozent aller Katzen im Alter von über drei Jahren leiden an Erkrankungen der Maulhöhle. 70 Prozent weisen schmerzhafte Zahndefekte auf, sogenannte Zahnresorptionen. Und mehr als zwei Drittel haben Zahnbetterkrankungen. Allen gemein sei, so die DGT, dass diese gesundheitlichen Defekte sich negativ auf das Wohl befinden, die allgemeine Gesundheit und die Lebenserwartung der Tiere auswirkt. Katzen leiden leise Aber Katzen leiden leise. Häufig fressen sie, auch wenn es wehtut. Der Halter bekommt es also oft gar nicht mit, dass es dem geliebten Tier nicht gut geht. Weil die Probleme schleichend entstehen, bemerken sie die Verhaltensveränderung der Katze nicht. Sie kennen das Tier ja nicht anders. Erst nachdem ein Arzt ein krankes Tier versorgt hat, geht Haltern ein Licht auf. „Viele sagen nachher, dass sie eine neue Katze haben“, sagt Dr. Lorenz Schmid. Schmid muss es wissen. Er betreibt mit anderen Tierärzten eine Klinik im bayerischen Oberhaching. Er ist auch Präsident der DGT, seit über dreißig Jahren im Beruf und ein ausgewiesener Fachmann für Kleintierzähne. In seiner Klinik hat er tausenden Katzen ins Maul geschaut. Und allzu oft sieht er dort Unheil und jahrelanges Leid. Er muss nur nach dem Alter des Tieres fragen, um zu wissen, was ihn erwartet. „Es gibt kaum eine Katze im Alter von drei Jahren ohne pathologischen Befund“, sagt er. Krank sind sie also fast alle. Paradontitis und Zahnresorption Paradontitis und Zahnresorption seien die häufigsten Befunde bei Katzen, sagt Lorenz Schmid. Bei ersterer geht es mit Zahnstein los, der zu Zahnfleischentzündungen führt. Daraus erwachsen im Laufe der Zeit die Paradontitis und schließlich der Zahnverlust. Hier weiß die Medizin woher es kommt und kann konkrete Hinweise zur Vermeidung geben. Wird der Zahnstein bekämpft, kann die Paradontitis bestenfalls verhindert werden. Im Fall der Zahnresorption liegt die Sache etwas anders. Hier wisse die Medizin nicht, woher es kommt, so Schmid. Tierärzte gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren für diese Erkrankung eine Rolle spielen. Am Ende laufe es aber immer auf das Gleiche hinaus: Ein betroffener Zahn muss gezogen werden, denn die Zahnresorption ist für die Katze schmerzhaft. Rassen, die, wie Lorenz Schmid sagt, von der Idealanatomie abweichen, seien für die Zahnresorption besonders anfällig. Das sind etwa solche Katzen, deren Köpfe durch Zucht verkürzt wurden. Das habe zur Folge, dass sich die natürliche Selbstreinigung von Zähnen und Maul verschlechtert. Was kann ich für meine Katze tun? So schlimm sich das alles anhört, können die Halter doch durchaus etwas für ihre Tiere tun, um Leid abzuwenden. Sehr effektiv sei es, den Katzen die Zähne zu putzen, so Schmid. Doch das machten nur die allerwenigsten, wohl auch, weil sich die Tiere das nicht gefallen lassen. Schön früh einmal im Jahr zum Arzt zu gehen, helfe dabei, schwere Verläufe zu vermeiden. Im täglichen Umgang mit dem Tier sollten die Halter aufmerksam sein und auf bestimmte Symptome achten. Wer für sein Tier etwas kauft, könne auch die Weichen in Richtung gesunde Zähne stellen, so Schmid weiter. Beim Futter sei auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung aus Nass- und Trockenfutter zu achten. Beim Trockenfutter sollten auch solche Sorten verfüttert werden, die dem Tier Kauarbeit auferlegen. Wenn sich die Zähne ins Futter bohren können, werden sie gleich beim Essen gereinigt. Auch mit anderen, verträglichen Kauartikeln lassen sich Katzenzähne mechanisch reinigen. Wenn die Katze aber bereits erkrankt ist, sollten die Halter den Gang zum Arzt nicht scheuen, so Schmid. Weil eine Zahnoperation bei Katzen in aller Regel nur unter Vollnarkose möglich ist, hätten viele Halter Sorge, dass dem Tier etwas zustoßen könnte. Mittlerweile gebe es aber auch in der Veterinärmedizin auf Anästhesie spezialisierte Ärzte. Deshalb versucht Lorenz Schmid, Haltern diese Sorge zu nehmen: „In der modernen Tiermedizin hat die Narkose ein extrem geringes Restrisiko.“ Wann zum Tierarzt? Die Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde empfiehlt Katzenhaltern, bei folgenden Anzeichen einen Tierarzt aufzusuchen: Mundgeruch verändertes Fressverhalten Zurückgezogenheit Handscheue vermehrtes Speicheln gerötetes Zahnfleisch Zahnstein Zahnverfärbungen Zahnfleischbluten abgebrochene Zähne überzählige Milchzähne ein oder mehrere Zähne befinden sich in falscher Position Zubildungen der Maulschleimhaut oder des Zahnfleisches Zahnresorption bei der Katze Bei der Zahnresorption bei der Katze –auch: Feline Odontoklastische Resorptive Läsion (Forl), Neck Lesion oder Tooth Resorption – kommt es durch körpereigene Zellen, den Odontoklasten, zur Auflösung der sogenannten Zahnhartsubstanz. Wie die Tierklinik Oberhaching auf ihrer Internetseite mitteilt, beginnt der Prozess anfangs unbemerkt im Bereich der Zahnwurzel und schreitet dann in Richtung der Zahnkrone fort. Die Ursachen hierfür sind noch immer nicht restlos geklärt. Man weiß aber, dass ein Drittel aller Katzen davon betroffen ist, bei Katzen über fünf Jahren findet man sogar bei 50 Prozent der Patienten Resorptionen. In der Regel sind mehrere Zähne gleichzeitig erkrankt. Sobald die Veränderungen die Zahnkrone betreffen und hier regelrechte Löcher entstehen, wird es für die Katzen äußerst schmerzhaft. Die einzige Therapieoption ist es, den Zahn zu ziehen, um unnötige Schmerzen zu vermeiden, da die Resorptionsvorgänge nicht aufgehalten werden können. Es werden zwei Typen unterschieden: Beim ersten Typ stehen entzündliche Prozesse des Zahnhalteapparates im Vordergrund und die Zahnwurzel wird nur teilweise abgebaut. Beim zweiten Typ wird die Wurzel in Knochengewebe umgebaut.

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